Hagen beim BR-Sonntags-Stammtisch

FDP-Landeschef Martin Hagen war am vergangenen Sonntag zu Gast beim „Sonntags-Stammtisch“ – der Kult-Talkrunde im Bayerischen Fernsehen. An ernstem Gesprächsstoff mangelte es dennoch nicht. Dominierendes Thema der Sendung war die aktuelle Lage in der Ukraine.

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Der BR-Sonntags-Stammtisch vom 19. Juni 2022 (v. l. n. r.: Christian Neureuther, Martin Hagen, Hans Werner Kilz, Christian Stückl, Ursula Münch).

„Schwere Waffen!“ Angesprochen auf die Frage, was die Ukraine nun brauche, ließ der liberale Parteichef keine Deutlichkeit vermissen. „Die Existenz der Ukraine steht jetzt auf dem Spiel, wir haben jetzt einen Krieg“, mahnte Hagen. Deshalb brauche die Ukraine auch jetzt Waffen, um den russischen Vormarsch zurückschlagen zu können. Dass der Ukraine eine EU-Mitgliedschaft in Aussicht gestellt wird, sei zwar „schön“, ersetze aber keine militärische Unterstützung, sagte der FDP-Politiker und verwies ebenso auf die „moralische Pflicht“, weitere Kriegsgräuel zu verhindern.

Vor diesem Hintergrund unterstützt Hagen auch die durch die Ampel-Koalition eingeleitete Trendwende bei der Landesverteidigung. Erst vor wenigen Tagen wurde für die Truppe ein Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro auf den Weg gebracht. „Unsere Bundeswehr hat den Auftrag, unser Land und unser Bündnis zu verteidigen. Dann steht aber auch die Politik in der Pflicht, die Bundeswehr so auszustatten, dass sie diese Aufgaben erfüllen kann“, so Hagen. „Das sind wir den Soldatinnen und Soldaten schuldig.“

Hagen: Mehr Pragmatismus in der Energiepolitik

Mit Blick auf die angespannte Lage bei der Energieversorgung plädierte der FDP-Vorsitzende für mehr Pragmatismus. „Ich glaube nicht, dass Kernkraft die Energiequelle der Zukunft ist“, stellte Hagen angesichts vieler noch ungelöster Probleme, wie etwa der Endlagerfrage, klar. Dennoch müsse ideologiefrei diskutiert werden, ob eine befristete Laufzeitverlängerung der bestehenden Kernkraftwerke angesichts von Gasknappheit vernünftig sei. Schließlich müssten die ausfallenden Stromkapazitäten wiederrum durch die Verbrennung von Gas kompensiert werden, was die Gas- und damit auch Heizkosten zusätzlich antreibe, gab der Politiker zu bedenken.

Warum die Corona-Entwicklung den Liberalen Recht gegeben hat, wo Bayerns FDP-Chef unlängst „das Herz aufgegangen“ und was ihm zuletzt an einem Zeitungsartikel sauer aufgestoßen ist, können Sie in der vollständigen Sendung nachsehen. Hier der Link.