200 Jahre Kneipp – FDP diskutiert über Gesundheitspolitik

Heuer wäre der Unterallgäuer Pfarrer Sebastian Kneipp 200 Jahre alt geworden. Für die Freien Demokraten Anlass genug, um Dr. Dominik Spitzer, den gesundheitspolitischen Sprecher der FDP-Fraktion im Bayerischen Landtag aus Kempten, nach Bad Wörishofen einzuladen und über das ganzheitliche Naturheilverfahren Kneipps im Gesundheitswesen zu diskutieren.
„Die Menschen müssen wieder mehr Eigenverantwortung für Ihre Gesundheit und eine gesunde Lebensweise übernehmen. Zivilisationskrankheiten wie Diabetes und Übergewicht sowie psychische Erkrankungen sind immer mehr auf dem Vormarsch. Leider fehlt uns Hausärzten meist die Zeit, um mit den Patienten über so wichtige Themen sprechen zu können. Hier krankt das System enorm. Eine Zusammenarbeit mit Naturheilkundlern, Psychologen, Ernährungsberatern und anderen Therapeuten, ganz im Sinne Kneipp’s kann hier Linderung bringen“, so Spitzer, der neben seinem Landtagsmandat Allgemeinmediziner in eigener Praxis ist.
Mehr Sensibilität für das Erbe Kneipp’s wünschte sich FDP-Stadträtin und Ortsvorsitzende Alexandra Wiedemann: „Wir haben hier in Bad Wörishofen mit dem Naturheilverfahren nach Kneipp einen großen Schatz. Kneipp hat unser Verständnis für Prävention und Gesundheitsförderung mit den fünf Säulen: Wasser, Kräuter, Ernährung, Bewegung und innere Ordnung wesentlich geprägt. Wir sollten daran anzuknüpfen und dafür zu sorgen, dass z.B. eine Kur-Klinik für Kinder mit Diabetes, Übergewicht oder psychischen Beschwerden nach Bad Wörishofen kommt, so wie sie einst Pfarrer Kneipp gegründet hat.“
Einen besonderen Scherpunkt beim Thema Prävention sah der Bundestagskandidat der Freien Demokraten im Wahlkreis Ostallgäu Kai Fackler. Er verwies auf die rasant steigende Anzahl an psychischen und mentalen Erkrankungen, die gerade unter jungen Leuten – verursacht durch die Pandemie – um sich greifen: „Es kann nicht sein, dass Betroffene teilweise ein halbes Jahr auf einen Behandlungsplatz warten muss. Was wir schnell brauchen sind zum einen Kampagnen, um das Stigma gegenüber psychischen Erkrankungen aufzubrechen. Zum anderen brauchen wir dringend mehr Schulpsychologen*innen, Härtefallregelungen für Schüler*innen die psychisch erkranken und schließlich eine deutliche Erhöhung der zu vergebenden Kassensitze für Psychotherapeuten“, so der 18jährige.