FDP Donau-Ries: Die Wolke ist weg, das Kraftwerk ist tot | Atom-Aus folgt Südlink-Stopp: welche Agenda ist die fatalere?

Donau-Ries AKW

Über den Kernkraftwerk-Kühltürmen haben sich die riesigen Kondenswasser-Dampfwolken in nichts aufgelöst. Die Generatorenblöcke wurden zu Recyclingzwecken zersägt. Nach seinem international verstörenden Atom-Ausstieg versinkt Deutschland in tiefe fossile Abhängigkeit wie zuletzt 2018. Weltweit laufen indes 439 Nuklearreaktoren in 32 Ländern wacker weiter und decken rund zehn Prozent des internationalen Strombedarfs ab. Drei von ihnen betreibt das Nachbarland Schweiz in unmittelbarer Grenznähe.  Flüssiggas aus den USA und Katar soll Deutschland nun gemeinsam mit Braun- und Steinkohle energiesicher halten.

 

Ein halbes Jahrhundert lang waren Grüne und SPD als willige Vollstrecker des deutschen Kernenergie-Aus unterwegs, und dies frei und losgelöst vom Wissen um die Erderwärmung. Ohne die Anti-Atom-Bewegung gäbe es zumindest die Umwelt-Partei nicht. Der deutsche Atomausstieg ist nichts weiter als reine Ideologie, und die Industrie ächzt unter den hohen Strompreisen. Verlässliche, vorausschauende Wirtschaftspolitik sieht anders aus.

 

Erforderlich wären im Vorfeld mehr Zeit für die notwendige Güterabwägung und ein breiterer Ausbau von marktreifen Ersatztechnologien gewesen. Doch nun folgt das Kernenergie-Aus auf den Südlink-Stopp. Die historische Aufarbeitung wird zeigen, welche Agenda die fatalere gewesen sein wird.

 

Text und Bild: Dr. Mark Tanner

 

Informationsnachweis: Bundesnetzagentur.de, Energy-Charts.info, Iaea.org;