THOMAE/MÜLLER: Corona zwingt zu einem Digitalisierungsschub in den Schulen

Auch der Bezirksvorstand der FDP Schwaben hat mittlerweile alle Sitzungsformate auf Telefon- und Videokonferenzen umgestellt. Nach einer Telefonkonferenz von Mitgliedern des Bezirksvorstands erklärte die bildungspolitische Expertin der schwäbischen Liberalen, Dr. Monika Müller (Augsburg), dass die aktuelle Lage sowohl die Notwendigkeit als auch die Grenzen des digitalen Unterrichtens aufzeigen: „Einerseits sind diejenigen Schulen jetzt besser gestellt, die sich schon in den vergangen Jahren beispielsweise mit Tabletklassen ein Stück Digitalisierung ins Klassenzimmer geholt haben. Diese Schulen können jetzt viel einfacher digitalen Unterricht von der Schule in die Wohnung der Schüler verlegen.“ Andererseits zeige sich auch deutlich, dass Unterrichten mehr als nur das Vermitteln von Lehrstoff sei. „Nicht einmal mit bester Videokonferenztechnik lässt sich das ausgleichen, was an persönlichem Austausch zwischen Lehrern und Schülern und zwischen den Schülern untereinander fehlt. „Zur bildungspolitischen Wahrheit gehöre freilich auch, dass es nicht reiche, wenn Schulen und Lehrer zu digitalem Unterricht bereit seien. Auch Familien müssten ausreichend mit Geräten ausgestattet sein, Eltern müssten digitalen Unterricht unterstützen, die Gemeinden müssen für schnelle Netze bis an die letzte Haustür sorgen.

Der schwäbische FDP-Chef Stephan Thomae (Kempten), stellvertretender Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion verlangt, dass jetzt der Netzausbau nicht nur in den Städten, sondern auch in den ländlichen Regionen ebenso beschleunigt werden müsse wie die Digitalisierung in den Schulen. „Es darf nicht sein, dass das Digitalste an der Schule die Pause ist. Die Kreidezeit in der Schule muss durch das digitale Zeitalter im Klassenzimmer abgelöst werden.“ Niemand könne nämlich sagen, wie lange die aktuellen Zustände anhielten, und ob das Virus vielleicht im nächsten Winter oder im nächsten Jahr zurückkehre.